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Kaplan Alois Gwerder


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Kaplan Gwerder und sein Muotathal

 

 

Kaplan Alois Gwerder hat dem Altersheim und der Kirchgemeinde eine halbe Million Franken hinterlassen ! Aus dem Bote der Urschweiz (hier klicken)


 

Kaplan Gwerder ist ein wandelndes Lexikon. Kaum einer kennt das Muotathal so gut wie er. Jahrzehntelang hat der heute 86-jährige Alois Gwerder Land und Leute in seiner Heimat studiert, und besonders interessiert hat er sich immer für die Sprache.

Alois Gwerder wurde in eine Familie mit 14 Kindern geboren. Weil sein Vater Posthalter war, lernte er schon früh die Flur- und Familiennamen der Region kennen. Damit begann ein lebenslanges Engagement für Kultur und Sprache des Muotathals. Vor zehn Jahren hat Alois Gwerder mit «flätt, hüntsch, sauft» ein Muotathaler Wörterbuch herausgegeben, und weil es ein grosser Erfolg wurde, gibt es davon jetzt auch ein Hörbuch. Anita Richner hat Kaplan Gwerder in Muotathal besucht und spricht mit ihm über sein Leben und seine Leidenschaft für die Sprache.

 

Gemeinde Muotathal: Kaplan Alois Gwerder ist tot !

 

Die Gemeinde Muotathal hat ihr geistiges Wissen verloren. Am Freitag ist der bekannte Buchautor und Geistliche, Kaplan Alois Gwerder, 91-jährig im Altersheim Buobenmatt verstorben. Kaplan Gwerder war ein wandelndes Lexikon. Kaum einer kannte das Muotatal so gut wie er. Jahrzehntelang hat Alois Gwerder Land und Leute in seiner Heimat studiert.

Alois Gwerder wurde in eine Familie mit 14 Kindern geboren. Sein Vater war Posthalter, deshalb lernte er schon früh die Flur- und Familiennamen im «Tal» kennen. Damit begann sein lebenslanges Engagement für Kultur und Sprache des Muotatals. Er wuchs in Muotathal auf, empfing am 25. Oktober 1952 in Rom die Priesterweihe und wirkte an verschiedenen Orten. Kaplan Alois Gwerder hat zur Geschichte der Gemeinde Muotathal mehrere Bücher geschrieben, sein wohl bekanntestes Werk erschien 2002 in zweiter Auflage: «flätt, hüntsch, sauft». Seit 2002 verbrachte Kaplan Alois Gwerder seinen Ruhestand im Altersheim Buobenmatt in Muota­thal.

 

 

 

 

Aus der Radiosendung Schnabelweid, 09.06.2011

 

 

Lebenslauf aus dem Bote der Urschweiz 25 August 2016

Aus der Zeitung "Bote der Urschweiz" 25 Juli 2016

 

† Alois Gwerder 11 Januar 1925 - 22 Juli 2016

 

Muotathal Meine Eltern waren Josef Gwerder und Bertha Imhof, sie vom Tellen, er von Pfandweibels.

Vater und Mutter wirteten im Gasthaus Schäfli im Schachen. Der Vater war Sektionschef, später Posthalter im Hinterthal.

Wir waren 14 Geschwister, sieben Buben und sieben Schwestern. Ich wurde geboren am 11. Januar 1925 zu Schwyz im Gasthaus Obstmühle, weil meine Mutter dachte, sie würde bei der Geburt einen Arzt brauchen.

Meine ersten Spielkameraden waren meine Geschwister, dann aber auch meine beiden Nachbarn und Jahrgänger Adolf Schelbert, Zingelers, und Martin Imhof, ds Hofers. Mit ihnen ging ich auch zur Schule im Wil, zuerst zu Ingenbohlern Schwestern, später zu Lehrer Mazenauer. Zu Hause half ich mit auf der Post als Briefträger und Bürohilfe. Dabei lernte ich viele Leute und Heimwesen kennen.

1938 war ein wichtiger Lebensabschnitt: der Eintritt ins Kollegi in Stans, zusammen mit Post Adolfs Hermann. Das Studiengeld von tausend Franken musste ich jeden Sommer zusammenbetteln. Das tat ich sehr ungern, aber es blieb kein anderer Weg, und ich brachte den Betrag als Bettelstudent jeweils mit Mühe zusammen, denn ich wollte Weltpriester werden.

Damit begann ein weiterer wichtiger Abschnitt in meinem Leben. Eigentlich hätte ich dann ins Priesterseminar Chur gehen sollen. Aber dann fand mein Bruder, Pater Emmerich, dass gerade ein Freiplatz im Priesterseminar Germanikum in Rom frei geworden war. Ich musste mich dafür bei Regierungsrat Heinzer in Goldau melden. Er unterstützte mich und verschaffte mir diesen Platz.

1946 machte ich die Matura in Stans. Anschliessend musste ich nach Luzern in die Unteroffiziersschule. Dort lernte ich in dem Kommandanten Oberst Max Weibel von Luzern kennen.

Im Herbst 1946 reiste ich für sieben Jahre nach Rom. Am 10. Oktober 1952 wurde ich im Germanikum durch Kardinal Micara zum Priester geweiht. Ein Car voller Besucher, darunter meine Mutter, mein Bruder P. Emmerich und viele Bekannte und Verwandte aus der Schweiz, feierten mit mir die erste heilige Messe.

Im Sommer 1953 fand dann Heimatprimiz in der Pfarrkirche Muotathal statt. Meine erste Stelle als Vikar konnte ich in Winterthur bei Pfarrer Mächler antreten. 1954 bekam ich die Gelegenheit, als Vikar in St. Moritz zu wirken. Mit grosser Freude sagte ich zu und konnte kurz vor Weihnachten die Stelle antreten. Zuerst unter Pfarrer Tuena und dann bald bei seinem Nachfolger Pfarrer Giacomo Bernasconi. Ein überaus talentierter Mensch, bei dem ich viel lernen konnte. Als Vikar hatte ich Religionsunterricht in den unteren Klassen zu geben und auch in der Theodosia bei den Töchtern.

1957 rief mich Pfarrer Burkhard wieder nach Winterthur zurück. Ich wurde Präses vom Gesellenverein und Notburgverein.

1965 machte ich die grosse Fahrt mit dem Gesellenverein nach Köln zum Grabe von Adolf Kolping. Auf dieser Reise traf ich unseren Bischof von Chur, Christianus Caminada. Dieser machte mir den Vorschlag, als Vikar nach Rickenbach, Schwyz, oder als Pfarrer nach Klosters zu kommen. Rickenbach hätte mich an und für sich gereizt, um in die Nähe von Muotathal zu kommen, aber als Muotathaler hätte ich bei den Schwyzern einen schweren Stand gehabt. So entschied ich mich lieber für Klosters. Die Abreise wurde mir leicht gemacht durch die Meldung vom dortigen Pfarrhaus, dass der neue Vikar niemand anders war als Josef Maria Gwerder von Muotathal. Ich musste eine Haushälterin suchen. Mein Studienkollege, Pfarrer Meienberg in St. Gallen, empfahl mir eine Bekannte von ihm: Regina Bürkler von St. Gallen, die freilich nur mit ihrem italienischen Pflegebuben zu mir kommen würde. Ich stimmte dem mit Begeisterung zu. Und so kam sie denn bald mit diesem noch schulpflichtigen Roberto Marchetti ins Pfarrhaus, an dem ich meine helle Freude fand. Nun suchten Regina und ich nach einem Mädchen und fanden bald eines im Waisenhaus Chur, namens Uschi Castelberg. Die Vormundschaft Chur war uns sehr behilflich dabei, dieses Mädchen von zwei Jahren zu vermitteln, und so hatten wir nun eine heilige Familie zusammen.

Nach zehn Jahren in Klosters wollte ich 1975 meinen Posten wechseln, solange ich noch bei Kräften war, und so erhielt ich einen neuen Posten in der Pfarrei Pontresina. Dort hatte mein Vorgänger in dem geräumigen Pfarrhaus eine Ferienpension eingerichtet, um davon zu leben. Das wollte ich nun freilich nicht und habe die früheren Gäste abgewiesen.

Das herrliche Engadin habe ich sehr genossen und auch einmal den Engadiner Marathon für mich allein gemacht.

Nach vier Jahren wollte ich von dort fort wieder näher zur Innerschweiz und wurde Pfarrer in Bäretswil im Zürcher Oberland, mit einem schönen Pfarrgarten, aber mit unbefriedigten Seelsorgeverhältnissen. Deshalb übernahm nach vier Jahren im Muotathal die Kaplanei Ried.

Dort fühlte ich mich wie ein Fisch im Wasser. Meine Haushälterin Regina und meine Pflegetochter wollten da nicht mitkommen. So haushälterte ich von nun an alleine. Neben der Kaplanei Ried besorgte ich an Sonntagen noch den Gottesdienst im Bisisthal.

Das Suchen und Sammeln von Geschichten übers Muotathal war immer meine grosse Leidenschaft. In mehreren Bänden haben ich die Liegenschaften von Muotathal und Illgau beschrieben. In weiteren Büchern beschäftigte ich mich mit der Heimatkunde meines Thales. Die Anerkennung meines Lebenswerks durch die Ernennung zum Ehrenbürger der Gemeinde Muotathal und die Verleihung des «Muotastei» hat mich sehr gefreut.

2002 konnte ich ins Altersheim Muotathal einziehen, wo ich jeweils in der schönen Hauskapelle Gottesdienst halten konnte. Ich bedanke mich beim Pflegepersonal, welches mich bis zu meinem Lebensabend liebevoll umsorgt und gepflegt hat.

Alois Gwerder, Kaplan

 

 

In keiner anderen Gegend der Schweiz sind Übernamen–Zunamen zu den Familiennamen – so häufig wie im Muotatal.

 

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